Monofile Schnüre – warum sie so beliebt sind
Monofile Schnüre sind in Deutschland nach wie vor die beliebtesten und meist verwandtesten Angelschnüre. Sie werden, anders als die geflochtenen Schüre, aus nur einem einzigen Faden gefertigt. Sie sind aus Kunststoffpolymeren, in der Regel Nylon, gezogen und haben viele Vorteile. Diese Angelschnüre sind aus einem sehr gleichmäßigen Faden und dünner als die geflochtenen Schnüre (obwohl es die auch in den verschiedensten Stärken gibt). Deshalb sind monofile Schnüre für die Fische im Wasser nahezu unsichtbar und extrem schwer zu erkennen. Im Gegensatz zu den mehrfaserigen Schnüren sind sie außerdem sehr lange haltbar und halten der Verwitterung stand. Das liegt daran, dass sie kaum Wasser aufnehmen und so das Material keinem Verrottungs- oder Verfaulungsprozess ausgeliefert ist. Zudem weisen monofile Schnüre eine sehr gute Dehnbarkeit auf. So werden Fluchtversuche prima abgefedert, die Angelschnur kann in Zusammenarbeit mit der Rute gut auf den Fisch reagieren. Allerdings fehlt deshalb manchem Angler der direkte Draht zu seinem Fang.
Einsatzbereich für monofile Schnüre
Monofile Schnüre lassen sich eigentlich im gesamten Gebiet des Angelsports hervorragend einsetzen. Kleine feine Vorfächer mit einer Schnurstärke von 0,08 mm wie sie sich für das Stippen von kleinen Fischen eignen lassen sich mit monofilen Schnüren ebenso gut verwenden wie eine 1 mm starke 130-lbs. auf Großfische im Meer. Gerade beim Angelsport auf dem Meer, wo es um die Jagd nach großen Fängen geht, macht sich die gute Dehnbarkeit der monofilen bezahlt. Denn die ist nicht unerheblich! Bis zu 10 Prozent der Schnurlänge können damit gepuffert werden! Bei heftigen Fluchtversuchen der besonders großen Fische oder bei stark kämpfenden Fischen wird durch die Dehnbarkeit einer Überlastung der Angelschnur vorgebeugt. Und so ein eventuell drohender Schnurbruch verhindert. Hat der Angler einen solch kräftezehrenden Kampf mit einem kapitalen Fisch glücklich gewonnen, so sollte er unbedingt daran denken vor seinem nächsten Auswurf die Angelschnüre auszuwechseln oder zu kürzen! Denn wurde die Schnur erst bis zur Belastungsgrenze ausgedehnt, können auch monofile Schnüre beim nächsten großen Drill schnell reißen!
Welche Angelruten brauchen monofile Schnüre?
Aufgrund der hervorragenden Dehnbarkeit für monofile Schnüre sollten Angler vorher bedenken, welche Angelschnüre sie auf ihre Angelrolle spulen und bei welchen Angelruten diese Schnüre mehr Sinn machen. Denkt man an die Angler in Norwegen, die in 50m tiefem Wasser auf Dorsch pilken, so ist hier der Einsatz der monofilen schwer vorstellbar. Denn je nach Hersteller hätte die Schnur eine Dehnungsspanne von bis zum 18 Metern. Damit werden eine feinfühlige Steuerung des Köders und das Erkennen eines Bisses so gut wie unmöglich! Ebenso ungeeignet wäre der Einsatz beim Spinnfischen. Zaghafte Räuber lassen sich nur mit feinem Fingerspitzengefühl erfolgreich drillen und landen. Eine generelle Regel lässt sich einfach merken, führt man sich die Gegensätze der Materialien vor Auge: Monofile Schnüre funktionieren besser an härteren Angelruten, während geflochtene Schnüre besser an weicheren Angelruten arbeiten. Erfahrene Angler schauen sich im Vorfeld auch genau ihr Fanggebiet an. Welche Farben haben das Gewässer und die Umgebung? Die Angelschnüre sind unterschiedlich eingefärbt und können so vom Angler individuell für sein Einsatzgebiet ausgesucht werden.