Geflochtene Schnüre – so sind sie aufgebaut!
Geflochtene Schnüre sind im Angelsport zwar längst nicht so weit verbreitet wie monofile Schnüre, dennoch haben sie viele Vorteile die für sie sprechen! Doch bevor wir in die Tiefe gehen, schauen wir uns zunächst Verarbeitung und Material bei dieser Art von Angelschnüren an. Wie ihr Name schon sagt, werden die Schnüre geflochten, das heißt, geflochtene Schnüre werden aus verschiedenen Fasersträngen verflochten. Hierbei werden Kunststofffasern wie Kleevar, Spectra, Dyneema oder auch Fasern auf Dacron-Basis verwendet. Sieht man sich geflochtene Schnüre im Querschnitt an, so kann man schön erkennen, dass sie einen ovalen Querschnitt haben. Generell lässt sich sagen, um so teuer die Schnüre der Top Marken werden, umso runder werden sie auch in ihrem Querschnitt. Ein runder Querschnitt ist also für geflochtene Schnüre immer auch ein Qualitätsmerkmal! Durch das verflechten mehrerer Faserstränge wird eine deutlich höhere Tragkraft als für monofile Schnüre erzielt. Der Verflechtung ist allerdings gleichzeitig die geringe Dehnungsmöglichkeit geschuldet.
Wann sollte man geflochtene Schnüre nehmen?
Ein wesentlicher Vorteil der geringen Dehnung von geflochtenen Schnüren ist jedoch, dass dadurch Angler einen direkten Kontakt zu ihrem Köder spüren. So gelingen als Reaktion auf einen Biss extrem schnelle Anhiebe! Hier kommt die größere Belastbarkeit für geflochtene Schnüre wieder ins Spiel. Die Verflechtung sorgt für eine viel größere Reißfestigkeit als monofile Schnüre sie aufweisen können. Das alles klingt nach Big-Game und richtig kapitalen Großfängen. Und tatsächlich waren geflochtene Schnüre früher ausschließlich den Angel-Speziallisten für die Meeresfischerei im großen Stil vorbehalten. Dies hat sich inzwischen doch geändert. So findet sich dieser Angelschnüre-Typ immer mehr bei Pilkern und Spinnfischern wieder. Denn sie sind ideal zaghaften Räubern wie dem Zander beizukommen. Der bessere Kontakt zum Köder ermöglicht einen Drill mit Fingerspitzengefühl, der Angler kann auf heftige Fluchtversuche besser reagieren. Was das Material angeht, so sind monofile und geflochtene Schnüre gleichermaßen sicher gegen Verrottung. Allerdings nehmen geflochtene Schnüre mehr Wasser auf, so dass sie bei Minustemperatur einfrieren können.
Welche Angelrute nimmt man für geflochtene Schnüre?
Weiter oben haben wir erklärt, dass geflochtene Schnüre einen sehr geringen Querschnitt aufweisen. Das ist ein großer und wichtiger Vorteil an Gewässern mit starker Strömung wie im Meer oder an schnellen Flüssen. Denn dank des kleinen Querschnittes wird die Angelschnüre nicht so leicht vom Druck der Strömung erfasst. Beim Feederangeln auf Flussgründen ein klarer Materialvorteil! Die große Reißfestigkeit dieses Angelschnüre-Typs birgt allerdings gleichzeitig einen Nachteil: Die Angelruten sind einer viel höheren Belastung ausgesetzt. Geflochtene Schnüre sind ja weniger dehnbar und können daher auch die Fluchtkräfte großer Fische nicht abfedern, sondern leiten sie direkt an die Angelrute weiter. So kommt es schnell mal zum Rutenbruch! Führt man sich die Gegensätzlichkeit der Materialien einmal vor Augen, so lässt sich daran eine einfache Regel ableiten: Monofile Schnüre können Kräfte gut abfedern und eignen sich daher für härtere Angelruten, während geflochtene Schnüre besser an weichen Ruten, die selbst das Abfedern übernehmen, arbeiten. Mit dieser einfachen Regel im Kopf findet Ihr auf unserer Angelzeile garantiert die passenden Angelschnüre für Euer Vorhaben! Egal welche Stärke, was für eine Farbe oder welcher Hersteller, wir haben geflochtene Schnüre in Hülle und Fülle!