Angeln in Norwegen – Uferangeln

Uferangeln in Norwegen

Sollte man einmal das Glück haben, als Angler nach Norwegen zu fahren, liegt das Hauptaugenmerk wahrscheinlich beim Bootsangeln. Man sollte aber auf keinen Fall die Möglichkeiten unterschätzen, die einem Norwegen mit dem Uferangeln bietet. Es gibt viele Stellen an den Küsten Norwegens, an denen es sich lohnt, die Spinnrute oder das Naturködervorfach auszupacken. Das Uferangeln in Norwegen unterscheidet sich ein wenig vom Uferangeln in der Ostsee. In der Ostsee fangen wir mit Kunstködern hauptsächlich Dorsche und Meerforellen, angeln wir mit Naturköder in der Ostsee ist der Plattfisch unser Zielfisch. Die Anzahl der möglichen Fischarten in Norwegen ist viel größer. In Norwegen kommen zu den genannten Zielfischen der Ostsee, folgende Fischarten hinzu: Makrele, Lachs, Köhler, Pollack, Lippfisch, Plattfisch und Heilbutt – um nur einige Fischarten zu nennen. Die durchschnittlichen Größen sind kleiner als sie bei dem Angeln vom Boot möglich wären, sollte aber das Wetter eine Ausfahrt nicht ermöglichen oder man befindet sich mit dem Wohnmobil auf Rundreise, ist das Uferangeln mehr als eine Alternative. Man muss sich nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten und kann nur mit den Lieblingsködern zum Fangplatz gehen. So kann man auch mal nur eine kurze Angelsession mit der mitgebrachten Angelrute einlegen, was mit dem Boot bedingt durch längere Anfahrten keinen Sinn machen würde.

Vorteile vom Uferangeln in Norwegen:

  • kurze Vorbereitungszeit
  • keine langen Anfahrten zum Fanggebiet
  • minimale Ausrüstung, eine kleine Köderbox ist genug
  • Angeln für zwischendurch – sollte die bessere Hälfte mal eine Mittagspause einlegen
  • Keine Bootsmiete

Unsere Empfehlungen - Rollen für das Spinnfischen vom Ufer in Norwegen

Rute, Rolle und Schnur für das Spinnfischen vom Ufer

Als Ausrüstung für das Uferangeln in Norwegen kann man eine Hecht- oder Zander-Spinnausrüstung einsetzen. Sie besteht aus einer Spinnrolle der Größe 3000-4000 – wenn möglich salzwasserfest. Ist sie nicht salzwasserfest, sollte sie nach jedem Angeln mit Süßwasser abgespült werden. Die Spinnrute sollte eine Länge von 2,70 bis 3,00m und ein Wurfgewicht von 30 bis ca. 60 Gramm haben. Als Schnur empfehlen wir eine geflochtene Schnur mit einem Durchmesser von ca. 0,13-0,15 mm. Sie ist dünn genug um den Köder weit zu werfen, hat aber auch genug Reserven um einen kapitalen Fisch zu landen. Sollte man nur monofile Schnur auf der Spule haben, kann man natürlich auch mit dieser angeln. Hier sollte man einen Durchmesser von min. 0,30 bis 0,40mm wählen. Wir bevorzugen aber dehnungsarme geflochtene Schnur, sie ermöglicht einen direkten Kontakt zum Köder und so eine unmittelbare Erkennung des Bisses. Bei der Verwendung von geflochtener Schnur sollte allerdings das monofile Vorfach aus Fluorocarbon nicht vergessen werden. Dies schützt die geflochtene Schnur vor Beschädigungen durch scharfe Felskanten und den Zähnen der Fische. Diese leichte Kombination von Schnur, Spinnrute und Spinnrolle macht es möglich ermüdungsfrei mehrere Stunden zu angeln. Zusätzlich hat man mit dieser Combo von Angelrute, Angelschnur, und Angelrolle genug Reserven, um auch den Fisch des Lebens zu landen – mit dem auch beim Uferangeln jederzeit zu rechnen ist.

Pollack kurz vor der Landung

Schöner Pollack kurz vor der Landung am Ufer – Kescher nicht vergessen!

 

Unsere Empfehlungen - Ruten für das Spinnfischen vom Ufer in Norwegen

Unsere Empfehlungen - Rollen für das Uferangeln in Norwegen

Rute, Rolle und Schnur für das Angeln mit Naturködern

Für das Uferangeln mit Naturködern in Norwegen kann fast die gleiche Ausrüstung verwendet werden, wie beim Spinnfischen vom Ufer. Da keine Gewaltwürfe wie beim Brandungsangeln in der Ostsee benötigt werden, können Ruten bis 3,00 m bedenkenlos verwendet werden. Das Wurfgewicht der Angelrute kann höher angesetzt werden, da je nach Strömung auch mit Angelbleien von bis zu 100 Gramm geangelt wird. Man sollte also eine Rute wählen, deren Wurfgewicht zwischen 60 – 150 Gramm liegt.

Der Unterschied zwischen monofiler und geflochtener Schnur fällt beim Uferangeln nicht so schwer ins Gewicht. Wir empfehlen eine geflochtene Schnur bis ca. 0,19mm Durchmesser oder monofile Schnur bis zu einem Durchmesser von 0,40mm. Als Angelrolle sollte man die Größe 4000 – 5000 wählen. Da die Ausrüstung nicht aktiv gefischt wird, muss man auf das Gewicht keine große Rücksicht nehmen und kann durchaus eine robuste Vollmetallrolle wie die Penn Slammer wählen.

Unsere Empfehlungen - Ruten für das Uferangeln in Norwegen

Kunstköder für das Uferangeln in Norwegen – Blinker oder kleine Pilker

Die Köderarten zum Uferangeln sind zum Großteil die gleichen Köder wie beim Angeln vom Boot aus. Allerdings sind die Gewichte der Köder geringer. Kleine Pilker bis zu einem Gewicht von 40 Gramm lassen sich gut vom Ufer fischen, Blinker wie der Pilgrim von Hansen lassen sich in geringen Gewichten (bis 30 Gramm) oberflächennah fischen. Sollten die Fische jedoch tiefer stehen, kann man sie auch wie einen Pilker fischen. Nach dem Auswurf lässt man sie in Grundnähe absinken und kann so die grundnahen Bereiche abfischen – Achtung Hängergefahr! Sollte in den tieferen Bereichen keine Bisse erfolgen, holt man den Pilker/Blinker mit Spinnstopps ein und fischt so die restliche Wassersäule ab. Oft beißt es, wenn der Köder nach einem Stopp wieder absinkt.

Angelköder für Norwegen

Unsere Top Köder für das Uferangeln in Norwegen

Unsere Empfehlungen - Blinker für das Spinnfischen vom Ufer in Norwegen

Die besten Gummifische für das Uferangeln in Norwegen

In einer ähnlichen Weise angelt man mit den Gummifischen, die Ködergröße sollte zwischen 8 bis 12cm liegen. Die Jigköpfe für die Gummifische sollte je nach Tiefe max. 40 Gramm wiegen. Für das Angeln mit Gummiködern hat sich folgende Methode als sehr erfolgreich herausgestellt – die Faulenzer Methode. Nach dem Auswurf lässt man den Köder auf den Grund absinken, nun holt man ihn ebenfalls mit Stopps wieder ein. Das bedeutet, dass der Köder über die Rolle eingeholt wird (2-4 Kurbelumdrehungen), um ihn dann wieder zum Grund absinken zu lassen. Sobald er den Grund erreicht hat, beginnt das Spiel wieder von vorne. Die Rute wird bei dieser Technik nicht bewegt und so geht der Kontakt zum Köder nicht verloren. Dies ermöglicht, jeden noch so kleinen Biss zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Sofern im Grundbereich keine Bisse erfolgen, holt man auch die Gummifische ein um die restliche Wassersäule abzufischen. Das Einholen der Gummifische sollte ein wenig langsamer als mit einem Blinker geschehen, auch hier kann die Köderführung mit Spinnstopps variert werden. Das Einholen nach dem ersten Abfischen des Grundbereichs hat sich als sehr erfolgreich für das Angeln auf Pollack herausgestellt. Die Bisse kündigen sich teilweise als leichter Zupfer am Köder an, jetzt ist wichtig Geduld zu beweisen und nicht sofort anzuschlagen. Die Zupfer können sich bis zum finalen Biss wiederholen. Hat der Fisch nun den Köder voll genommen heißt es Anhieb setzen – der Tanz kann beginnen! Beim Pollack Angeln ist es insbesondere wichtig, die Bremse perfekt einzustellen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Pollacks im ersten Drittel des Drills einfach nur einholen lassen, um dann kurz vor der möglichen Landung eine Flucht mit brachialer Gewalt anzusetzen. Sollte die Bremse zu hart eingestellt sein, bedeutet dies Schnur- oder Rutenbruch.

Unsere Empfehlungen - Gummifische für das Spinnfischen vom Ufer in Norwegen

Farbe der Kunstköder / Gummifische

Bezüglich der Farbe der Kunstköder sollte man sich auf natürliche Farben konzentrieren. Grün, blau und schwarz in Kombination mit silber sind gute Farben für Blinker oder kleine Pilker. Bei den Gummifischen kann man dieselben Farben wählen. Zusätzlich kann man bei den Gummifischen einen Glittereffekt wählen, welcher das Schuppenkleid der Beutefische imitiert. Bei den Gummifischen haben wir insbesondere gute Erfahrungen mit der Farbe Glitter-grün gemacht. Desweiteren kann man sich auch noch an die allgemeingültige Regel halten, helles Wetter heller Köder, dunkles Wetter dunkler Köder.

So angelt man mit Naturködern in Norwegen

Das Angeln mit Naturködern in Norwegen ist unkompliziert. Man kann ein einfaches Naturködervorfach verwenden, wie man es für das Plattfischangeln in der Ostsee verwendet. Zusätzlich muss man je nach Strömung an der gewählten Angelstelle ein Blei an das Ende des Vorfachs knüpfen. Hierfür kann ein Blei verwendet werden, ein alter Pilker ohne Haken tut es aber auch. Als Köder kann man Garnelen verwenden, diese können in jedem Supermarkt günstig als “Reker” gekauft werden. Um Fehlbisse zu reduzieren, empfiehlt es sich, die Köder mit einem Gummiband (z.B. Ron Thompson Bait Elastic) zu fixieren.

Angeln vom Ufer in Norwegen – die Angelplätze

In Norwegen gibt es unendlich viele Angelmöglichkeiten. Man kann quasi an jeder Ecke die Angel auswerfen und mit schönen Fischen rechnen. Für das Uferangeln eignen sich am besten felsige Küstenabschnitte mit schnell tiefer werdendem Wasser, Anleger von Fähren,Häfen und Straumen. Fähranleger sind grundsätzlich Hotspots, man sollte aber auf den Schiffsverkehr Rücksicht nehmen und vor dem Anlegen der Fähre früh genug das Angeln einstellen.

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass es Sinn macht, mit Kunstködern an der Küste, den Fähranlegern und in den Häfen zu fischen. Wobei das Naturköderangeln am effektivsten in den Hafenbecken funktioniert. Für beide Angelarten sollte man natürlich einen Kescher, ein Messer und eine Lösezange mit sich führen. Dies ermöglicht die waidgerechte Behandlung der Fische.

Das Team von Angelzeile.com wünscht viel Erfolg beim Uferangeln in Norwegen!

Flut - Norwegen Uferangeln im Straumen

Perfekter Angelplatz (bei Ebbe und Flut) für das Uferangeln in Norwegen