Norwegen, das Land der unbegrenzten Angelmöglichkeiten – auch für das Angeln mit Gummifisch? Bei unserem letzten Angelurlaub in Norwegen wollten wir das unbedingt testen und uns auf das Angeln mit Gummifisch konzentrieren und hierbei gezielt neue Köder testen – die Gummifische von Lieblingsköder. Warum dieser Test, warum beschränkt man sich auf nur einen Köder? Die Erklärung: Ich habe bereits beim Zanderangeln gute Erfahrungen mit diesen Gummifischen gemacht und meine Köderbox besteht aktuell zum großen Teil nur noch aus diesen Ködern.
Angeln in Norwegen – Die Gummifische von Lieblingsköder im Test
Unsere Lieblings-Gummifische für Norwegen
Unser Urlaubsgebiet in More og Romsdal – Romsdalfjord
Das uns Ziel war der Rödvenfjord, Norwegen, in der Region More og Romsdal zwischen Andalsnes und Molde. Die Region ist auch bekannt durch den berühmten Romsdalfjord und den alljährlichen Top-Fängen von großen Köhlern. Doch die waren dieses Jahr nicht unsere Zielfische, wir waren mehr auf Dorsch und Pollack aus. Angekommen am Rödvenfjord planten wir unsere nächsten Tage. Schon in Deutschland hatten wir uns vorbereitet und uns einen Überblick über den Rödvenfjord verschafft, indem wir Seekarten studiert haben. Der Fokus lag darauf, in direkter Nähe zu unserer Unterkunft die ausgemachten Untiefen, Unterwasserberge und die steil abfallenden Ufer der Inseln abzuangeln. Wir waren alle heiß auf das Testen der Köder und montierten unsere Zanderausrüstung, die wir im Gepäck hatten. Angelruten mit Wurfgewichten zwischen 25 und 70 Gramm, Angelrollen der Größen 3000 bis 4000 und geflochtene Schnur bis maximal 0,16 mm Durchmesser – mehr braucht eine Angelausrüstung für Norwegen nicht, wenn man mit Gummifisch angeln möchteck. Testen wollten wir das komplette Sortiment von Lieblingsköder (10 cm und 12 cm) auf Ihre Fängigkeit.
Shads von Lieblingsköder mit den jeweiligen Produkteigenschaften
Captain – besonders geeignet für trübes Wasser und Sonne
Sheriff – besonders geeignet für Dämmerung und Nacht
Möhrchen – besonders geeignet für Dorsche
Whiskey – besonders geeignet für klares Wasser und Wolken
Sunny – besonders geeignet für klares Wasser und Sonne
Pinky – besonders geeignet für trübes Wasser und Wolken
Wir waren gespannt wie ein Flitzebogen – fangen die Lieblingsköder, lohnt sich das Angeln mit Gummifisch in Norwegen und wenn ja, welcher Shad fängt am besten? Zusätzlich zu den Gummiködern von Lieblingsköder hatten wir noch runde Jigköpfe bis zu einem Gewicht von 60 Gramm im Gepäck. Hier ein kleiner Tipp: Nehmt immer eine Zange (Seitenschneider) mit, um die Wülste der Jigköpfe am Hakenschenkel abzuknipsen. Der Wulst franst den Gummifisch am Kopf sehr schnell aus und den Halt am Jigkopf bekommt man mit Sekundenkleber viel besser hin.
Da wir in den vorherigen Jahren gute Erfahrungen mit Shads in einer Größe von bis zu 10 cm gehabt haben, starteten wir unsere Versuche mit den 10 cm Lieblingsködern und angelten uns mit der Zeit durch das komplette Sortiment. Wir nahmen uns vor, wirklich nur die Gummifische von Lieblingsköder zu fischen. Die Köderbox war dementsprechend klein – sie enthielt nur Lieblingsköder, Jigköpfe und die Einhänger (Snaps). Uns war ein wenig mulmig, was machen wir, wenn die Köder nicht fangen? Wir wollten unser Glück nicht überstrapazieren und entschieden den ersten Stopp nicht weit weg von unserer Unterkunft zu machen. Wir hatten super Wetter – Sonne, ein wenig Drift und fast T-Shirt-Wetter – ein perfekter Tag für einen Angelurlaub in Norwegen.
Unsere beliebtesten Gummifische für Norwegen
Gummifisch ins Wasser!
Der erste Hotspot unseres Angel-Trips in Norwegen war schnell erreicht, nach 5 Minuten haben wir unsere Angeln das erste Mal ausgeworfen. Für die ersten Würfe vom Boot in Richtung Steilkante entschieden wir uns für folgende Shads: Captain und den Sheriff. Was sollen wir sagen, die Gummifische von Lieblingsköder haben eingeschlagen wie eine Bombe. Nach 5 Minuten hatten wir den ersten schönen Dorsch an der Leine und das ging so weiter – wir fingen den ganzen Tag über schöne Dorsche und Pollacks. Der Sheriff stellte sich als sehr fängig heraus, sobald es sich ein wenig zuzog und im Wasser nicht mehr so viel Licht vorhanden war. Der Captain war aber allen anderen Varianten der Lieblingsköder überlegen. Mein Kollege im Boot, der den ganzen ersten Testtag mit dem 10 cm Captain angelte, fing ungefähr doppelt so viele Fische wie ich, der konsequent mit dem den Sheriff fischte. Die bessere Fängigkeit erkläre ich mir in der Nachbetrachtung durch das schöne Wetter, nur selten schob sich eine Wolke vor die Sonne – die Bedingungen für den Captain waren also an diesem Tag optimal.
Beflügelt von diesem Erfolg fischten wir in den nächsten Tagen die Steilkanten und den Uferbereich des Rödvenfjords ab. Auch hier ließen uns die Shads von Lieblingsköder nicht im Stich. Wir fingen unzählige schöne Dorsche und kapitale Pollacks (der größte hatte ca. 95cm) – sogar eine Makrele ließ sich vom Captain verführen, leider fiel sie vor dem Kescher vom Haken. Über die Tage bekräftigten sich unsere Erkenntnisse vom ersten Tag. Der Captain fängt immer, der Sheriff fängt besser, sobald es ein wenig dunkel wird. Die anderen Gummifisch-Varianten sind zwar auch fängig aber in Konkurrenz mit dem Sheriff und dem Captain schnitten sie beim in Norwegen schlechter ab!
Die Angelmethode – „Faulenzen“ funktioniert auch in Norwegen
Gefischt haben wir, fast genauso wie in unseren Hausgewässern, auf Zander. Sogar die gleichen Spinnruten und Spinnrollen haben wir hier benutzt. Wir haben den Köder mit der Faulenzer-Methode am Grund eingeholt. Viele Fische stiegen direkt nach dem Wurf in Richtung Ufer/Steilkante beim darauf folgenden Absinken auf die Gummifische ein. War der Köder am Grund ohne Biss angekommen, haben wir ihn hart über Grund eingeholt. Interessant war, dass wir auch hier viele Pollacks gefangen haben. Das beim Angeln in Norwegen oft praktizierte und sehr erfolgreiche „Einleiern” des Köders nach dem Wurf an die Steilkante hat uns dieses Jahr nur wenige Fische gebracht – wahrscheinlich, weil die Fische dieses Jahr aufgrund der geringen Wassertemperatur grundnah gestanden haben. Die Erfolgsquote bei der Faulenzer-Methode hat uns für diese Enttäuschung aber mehr als entschädigt.
Die kuriosesten Fänge neben der Makrele, die auf Captain gebissen hat, waren 2 kapitale Lippfische, die die Lieblingsköder komplett inhaliert hatten. Als Speisefisch machen die Lippfische leider eine schlechte Figur, dafür machen sie an der leichten Ausrüstung im Drill umso mehr Spaß.
Unsere Empfehlungen - Ruten für das Angeln mit Gummifisch in Norwegen
Sternstunde auf Gummifisch
Eine besondere Sternstunde mit den Lieblingsködern erlebten wir nachmittags vor unserer Hausinsel – wie wir sie nach dem zweiten Tag nannten. Wie aus dem Nichts brodelte das Wasser um uns herum. Wir haben hier sofort auf raubende Makrelen getippt- dies war aber nicht der Fall. Die raubenden Fische waren Pollacks, unter die sich vereinzelt Dorsche verirrt hatten. Nachdem das Wasser aufgehört hatte zu brodeln und sich mit Blinker in der oberen Wassersäule keine Fische mehr fangen ließen, haben wir die unteren Bereiche mit Gummifischen abgeangelt und die Party ging weiter. Wir fingen einen kapitalen Dorsch und Pollack nach dem anderen. Ein besonderes Highlight, welches den raubenden Schwarm noch einmal toppen konnte, waren zwei kapitale Dorsche, die unseren Fischen im Drill folgten und erst kurz vor der Wasseroberfläche abdrehten – der Anblick von diesen Meterdorschen hat uns das Adrenalin in die Adern schießen lassen! Die Versuche einen solchen Nachläufer an die Angel zu bekommen waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Am vorletzten Tag unseres Urlaubs habe ich meinen letzten 10 cm Captain verloren. Leider ging der Bügel im Wurf zu und der Köder verabschiedete sich mit einem lauten Knall der geflochtenen Schnur. Das war das erste Mal, dass ich einem Köder ein verzweifeltes „NEIN“ über den Fjord hinterher gerufen habe!
Das Fazit – Angelurlaub in Norwegen mit Lieblingsköder?!
Die Fangergebnisse lassen keine andere Aussage zu: “Nie mehr Angeln in Norwegen ohne die Gummifische von Lieblingsköder!”