Multi- und Trollingrollen: Das 1×1 der Grundausrüstung
Der Angelsport hat sich in den letzen Jahrzehnten extrem stark verändert. Was früher noch eine simple Bambusrute mit Angelschnur, Haken und einem selbstgefangenen Naturköder war, ist mittlerweile eine technisch so ausgefeilte und vielseitige Sportart auf höchstem Niveau. Mit dem höchsten Anspruch an Ausrüstung und Material. Deshalb gibt es inzwischen auch für die verschiedenen Angeltechniken und Zielfische die unterschiedlichsten Produkte und Angebote. Im Bereich der Angelrollen befinden wir uns bei der Grundausrüstung. Hier muss jeder Angler eine Entscheidung treffen. Was, wie und vor allem wo soll geangelt werden. Nach diesen Kriterien folgert schließlich auch die Entscheidung, welche Angelrollen und welche Angelruten sich Angler zulegen möchten. Egal ob Anfänger oder Profi. Da gerade Anfänger und „sporadische“ Angler oft noch Schwierigkeiten haben, die unterschiedlichen Modelle von ihren Funktionen und Einsatzgebieten zu trennen, wollen wir von der Angelzeile Euch dabei helfen. Hier geht es um die Multi- und Trollingrollen. Wo und wann werden sie benutzt?
Wo haben Multirollen und Trollingrollen ihren Einsatz?
Eines haben alle Angelrollen gemeinsam: sie sollen dem Angler die Angelschnur freigeben. Dazu dient die Spule an der Rolle. Grundsätzlich wird zwischen rotierenden Angelrollen und den stationären, also feststehenden Angelrollen unterschieden. Die größte Verwendung unter Anglern finden wohl die Spinnrollen. Aber auch Multirollen und Trollingrollen sind sehr weit verbreitet. Sie finden ihren Einsatzort beim Meeresangeln. Hier geht es um große Tiefen und große, schwere Fische. Sitzen die Multi- und Trollingrollen nicht an den Meeresruten, so findet man sie häufig an den Spinnruten, wo sie dabei helfen sollen kleinere Fische zu fangen. Der große Vorteil von Multirollen ist ihre Robustheit, sie sind extrem stabil und es bedarf kaum einer Wartung. Das bewährt sich auf dem Meer! Technisch funktionieren diese Rollen so: die Angelschnur wird direkt auf die Rolle gespult. Deshalb ist die Schnur beim Auswerfen immer einem ständigen Widerstand ausgesetzt, was wiederum bedeutet, dass die Schnur sehr gleichmäßig gezogen wird.
Das Geheimnis von Multi- und Trollingrollen
Vorweg die Begrifflichkeiten: Multirollen, das kommt von Multiplikatorrolle. Gemeint ist damit, dass sich die Spule in den Angelrollen dank einer Übersetzung schneller als die Kurbel dreht oder gleich schnell (dann spricht man von einer 1 : 1 Übersetzung). Hinter den Trollingrollen steckt der englische Begriff „trolling“ was schleppen bedeutet. Beide Geräte erfreuen sich großer Beliebtheit im Hochseebereich. Nach wie vor sind allerdings die Stationärrollen bei deutschen Anglern wesentlich beliebter. Das liegt daran, dass Multirollen viel öfter Perücken bilden, wenn sich die Spule beim Auswerfen schneller dreht als die Schnur läuft. Bei Stationärollen steht die Spule fest und ist somit für ungeübtere Angler um einiges leichter zu bewegen. In Norwegen, Schweden, Dänemark aber auch in Nordamerika wird ja meistens mit Kunstködern geangelt, deshalb greifen dort fast alle Angler zu den Multi- und Trollingrollen. Seit jedoch so exotische Techniken wie das Jerk-Bait-Angeln oder das Vertikalangeln auch in Deutschland zunehmend Freunde finden, steigt hierzulande die Nachfrage nach solchen Angelrollen. Ganz egal für welchen Rollentyp Ihr Euch letzen Endes entscheidet: auf der Angelzeile findet Ihr Eure Wunsch-Angelrollen in jedem Fall!